Wie viele Personen wollte auch ich mein Hobby / meine Leidenschaft zum Beruf machen. Der Trend geht zum Selbst-gemachten und es ist ganz gleich, ob es das Herstellen von Seife oder etwas ganz anderes ist. Der Versuch lohnt sich. Bei mir ist es das Nähen geworden und das mehr oder weniger aus Zufall.

2015 wurde meine Cousine geboren und ich wollte ihr was besonderes schenken. Etwas, was man eventuell sogar das ganze Leben behält und wo nicht „Made in China“ draufsteht. Nachdem ich viel überlegt und das Internet zum Qualmen gebracht habe, habe ich mich dafür entschieden eine Patchworkdecke zu nähen. Nicht zu groß aber groß genug, dass sie damit schlafen und eventuell darauf spielen kann.
Gesagt-getan. Also habe ich die Anleitung ausgedruckt und Nähmaschine, Stoffe und Zubehör gekauft. Tagelang standen Nähmaschine und Co. in der Ecke herum. Bei neuen Sachen bin ich immer zögerlich und mit Technik habe ich es auch nicht so wirklich :-).
Als ich mich innerlich darauf vorbereitete, sagte ich mir, „wenn es nicht klappt, hast du es wenigstens probiert“. Ich las die Anleitung durch, schnitt alles zurecht, stellte die Nähmaschine ein und fing an zu nähen. Von einem Stich zum anderen machte es mir immer mehr Spaß, obgleich meine Gedanken waren: „Etwas leichteres zum Anfang wäre wahrscheinlich besser gewesen“.

Meine ganze Familie – besonders meine Tante – hat sich riesig über das Geschenk gefreut. Was mich gleichzeitig erleichtert, froh und stolz gemacht hat. Das erste Nähprojekt, dazu eine Patchworkdecke und dann auch noch ein Geschenk. So schlecht konnte meine Arbeit nicht gewesen sein. Die Decke hat sie immer noch und sie ist nicht kaputt gegangen 🙂

Da ich immer mehr Spaß daran gefunden habe, Sachen selbst herzustellen, habe ich mich an mehr Projekte drangemacht: Kuscheltiere und Kinder-Klamotten. Irgendwann nähte ich auch endlich mal was für mich. Eine Umhängetasche z.B. und einen Cardigan. Zwischendurch waren es auch mal Utensilos, zum Verschenken. Dabei merkte ich aber, dass meine Leidenschaft dann doch eher bei Klamotten für Kinder ist.

Nach etwas über 4 Jahren Nähen für Familie und Freunde, lernen und ausprobieren, möchte ich nun mein Glück versuchen und mit meiner Leidenschaft und dem Erschaffen von Kleidungsstücken, mein Geld zu verdienen und Kinder, sowie Eltern, Freunde und Großeltern, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ich habe es nicht gelernt und mir alles selbst beigebracht. Fehler können passieren, werden aber so gut es geht vermieden oder ausgebessert und alle Preise sind fair. Eine Hose oder T-Shirt braucht nunmal so viel Zeit wie es braucht. Es wird von Hand genäht. Ich mag diese Standard-Klamotten für Kinder eher nicht so. Klar hin und wieder ein Basic Shirt ist schon okay. Die hat und braucht jeder mal. Aber ich bin ein Freund von Klamotten mit dem gewissen Etwas, sei es auch nur eine Teilung im Strampler. Kleine Sachen können große Wirkungen haben.